Kakaoplantage im Regenwald

10.05.2022

Regenwald

Es geht früh los, eine unfreiwillige Verzögerung sorgt für zusätzliche Dynamik bei der Anreise, das Wetter und die Natur präsentieren sich von ihrer abwechslungsreichen Seite.

Kakaoplantage, mitten im Regenwald

Eine weitere Tour steht an, um 5 Uhr klingelt der Wecker, noch schnell frühstücken und dann geht es um Viertel vor 6 los. Mit den Motokars geht es Richtung Regenwald. Aufgeteilt auf 2 Vehikel sitze ich im hinteren, während unser Guide und Projektleiter im vorderen sitzt. Gleich nach Abfahrt wurden wir nach Geld für Benzin gefragt, allerdings hatte niemand von uns Geld mitgenommen, wozu auch, im Dschungel kann man damit nicht viel anfangen.

Und so fuhren wir los, ohne zu tanken, was bei der relativ großen Distanz, ich denke etwa 20 Kilometer, etwas verwunderlich war. Aber der Fahrer wird das im Kopf haben. Was sich nach etwa der Hälfte der Strecke als Irrtum herausstellt. Es ruckelt etwas, es wird langsamer. Schließlich stehen wir, der Fahrer guckt und schüttelt am Tank, aber das macht ihn auch nicht voll. Weit außerhalb der Stadt kommt auch erstmal kein anderes Fahrzeug vorbei. Ich packe die Kamera aus und bemühe mich, den Weg zu verlassen und eventuell etwas Spannendes zu sehen.

Nach etwa 20 Minuten kommt der Fahrer des anderen Fahrzeugs zurück und nimmt uns lachend auf. Unserem Fahrer bleibt das Lachen sicher etwas im Halse stecken, während er sein Gefährt zurück RIchtung Stadt schiebt, im Wissen, für diese Fahrt keinen Pfennig gesehen zu haben.

Der Regenwald macht seinem Namen alle Ehre

Also kommen wir doch noch an, passieren kurz eine Weide für Rinder und schlagen uns vor durchs Unterholz. Eine knappe Stunde mogeln wir uns durchs Geäst und auf einmal stehen wir auf einer kleinen Kakaoplantage, eine Holzhütte mit 8 Bewohnern und einem Hühnerstall. Wir gucken kurz die Kakaoernte zum Trocknen an, ehe ein spezieller Vogel schon signalisiert, was folgen wird: Regen.

Viel Regen. Wir hocken unterm Dach, sind aber nicht alleine. Denn auch unzählige Moskitos fühlen sich im Starkregen nicht so wohl und gesellen sich zu uns, sehr zu unserem Leidwesen. Die entzündeten Weihrauchkringel entfalten gemächlich ihre Wirkung, nach einer Stunde sind wir fast mückenfrei. Oder ich hab sie jetzt endlich alle verprügelt. Ein Weilchen müssen wir noch abwarten. Und dann änderten sich die Gegegebenheiten.

Was vorher passierbarer Untergrund war, glich nun einer Matschwiese. Und der Bach von zuvor, der mit einem gewagten Hops überwunden werden konnte, hatte sich auf einen 5 Meter breiten Fluss ausgedehnt. Tollkühn wandern die meisten durch das etwa ein Meter tiefe Wasser, für andere wird ein nahestehender Baum gefällt, um das warme Nass trockenen Fußes zu überqueren.

Neue Kumpels hoch oben im Baum

Was sich auf dem Hinweg schon teils in Geräuschen und Erzählungen andeutete, bewahrheitete sich dann schließlich auf dem Rückweg. Affen. Hoch im Baum. Wir sind leise, ich hole mein Fernglas heraus, um es an die anderen zu geben und nutze selber meine Kamera. Und tatsächlich kriege ich auch einen lieben Burschen zu Gesicht, der nicht sehr ängstlich scheint.

Schließlich lässt er uns gewähren und ist seinerseits ganz neugierig, was für affige Gestalten sich baumabwärts die Beine in den Bauch stehen. Als wir den dichten Regenwald schon fast verlassen haben, ist in der Ferne noch eine andere Gruppe Affen zu sehen. Wild- beziehungsweise viel eher freilebende Affen zu sehen, ist bis hierhin definitiv meine tollste Erfahrung, wenngleich jeder Ausflug soviel Neues bietet.


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ub-expedition.de/kakaoplantage


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